Unliebsame Entscheidung!

11.06.2025

Die Talschule als Werkrealschule wird zum Auslaufmodell. Diese Entscheidung hat der Gemeinderat getroffen und sich damit der Landespolitik gebeugt.

Die Entscheidung fällt sachlich leicht und ist inhaltlich doch bedeutungsschwer. Eine Schule für die sich keine Schüler mehr anmelden, die braucht man nicht mehr und diese kann man auch nicht aus Trotz erhalten. Zumal wenn die Auflösung durch das Schulamt angeregt wird. Dass es soweit gekommen ist, das hängt mit dem jüngsten bildungspolitischen Reformpaket des Landes zusammen. Es ist vorgesehen, dass der Werkrealschulabschluss entfällt und die Werkrealschule dann wieder eine Hauptschule wäre. Für diese Schulform mit nur noch einem Abschluss finden sich aber nicht genügend Anmeldungen, obwohl es genügend Schüler gäbe, die hier richtig aufgehoben wären. Stattdessen wird die Realschule zukünftig ihr Angebot im G-Niveau ausbauen, das dann zum Hauptschulabschluss führt. Ob ein Kind in das M-Niveau kommt, das zum Realschulabschluss führt oder dem G-Niveau zugeordnet wird, ist dann eine Entscheidung der Lehrer. Konkret wird das also dazu führen, dass eine beträchtliche Zahl an Schülern in der Realschule einen Hauptschulabschluss erlangt. Nur mit der Besonderheit, dass die Schule sich dafür extra frisch einrichten muss, ein neues Konzept braucht und für alle Beteiligten viel Arbeit entsteht.
Es wirkt wie eine Beschäftigungstherapie für Schulleiter, Lehrer und die Kommunalpolitik, was angesichts der sonstigen Herausforderungen nicht nötig gewesen wäre. Die Stadt Weingarten hat so lange wie möglich an allen Schulformen festgehalten. Für uns als CDU-Fraktion war dieses Vorgehen immer richtig und mit der Hoffnung verbunden gute Schüler in allen Bereichen für die regionale Wirtschaft zu bekommen. Dem steht die Überzeugung zugrunde, dass ein jeder auf der für ihn richtigen Schule auch die persönlich beste Entwicklung nimmt. Die aktuellen Geschehnisse begeistern uns daher wenig, aber es gilt die Herausforderungen anzunehmen. Auch wenn wir uns den Fortbestand einer Werkrealschule gewünscht hätten und einen Schulverbund positiv gesehen hätten, so bietet die veränderte Realität diese Optionen nicht mehr. Der Fokus muss nun auf der Realschule liegen, die zukünftig von städtischer Seite sicher mehr Unterstützung braucht. Denn auch an dieser Stelle gilt: nur Lamentieren über Entscheidungen von höherer politischer Ebene ist zwecklos.
Text: M. Winkler für die CDU-Fraktion